İstanbul, wie haben wir dich vermisst! Die magische Moscheenkulisse im Plüschhimmel. Das Tuten der Fähren. Das Kreischen der Möwen. Das Rufen der Straßenhändler. Das Chaos und die Kakophonie.
Vor unserer Recherche für diese Auflage des Buches waren wir 2016 zuletzt da. Damals war aus der schillernden Partydiva der Nullerjahre schon eine kranke Frau am Bosporus geworden. Die Post-Gezi-Depression und mehrere blutige Terroranschläge hatten ihre Spuren hinterlassen und tiefe Falten ins Gesicht der Stadt gegraben. Doch es kam noch schlimmer. Der Putschversuch wenige Wochen nach unserer 2016er-Recherche machte der damals geplanten Neuauflage unseres Reiseführers den Garaus. Das „Gottesgeschenk“, wie Erdoğan den Putschversuch nannte, war Anlass, noch gezielter gegen „Feinde“ vorzugehen. Und zum Feind zu werden, bedufte es nicht viel. Das hielt europäische Besucher fern. Auch uns zog es jahrelang nicht mehr in die Türkei.
Jetzt waren wir wieder da. Wagten den İstanbul-Restart. Wir kamen, sahen und waren der Stadt innerhalb kürzester Zeit wieder verfallen. Alte Liebe rostet nicht. İstanbul hat sich in Teilen sehr verändert. Gleichzeitig wird das Supermodel unter den Megacitys dieser Welt nie aufhören zu betören. İstanbul ist eine prall gefüllte Schatzkammer auf zwei Kontinenten. Brodelnd wie ein Suppentopf auf dem Herd. Hochemotional, voller Melancholie und einfach wunderschön. Sie glauben uns nicht? Dann prosten Sie mal dem Sonnenuntergang in einer schicken Rooftop-Bar zu. Şerefe!