Wie viel Zeit nehmen Sie sich für Ihre Reise durch Umbrien? Wollen Sie von Florenz oder Rom aus noch schnell einen Sprung ins "grüne Herz Italiens" machen? Dann sage ich Ihnen gleich: keine gute Idee! "Europe in seven days", sagte mir einmal stolz ein Amerikaner in Rom, der zuvor noch Paris, London und Berlin besichtigt hatte. Schneller geht Reisen nur noch im Internet. Fast Food bekommt der Verdauung nicht, mit dem "Fast Trip" ist es ähnlich. Auch Reiseeindrücke wollen verdaut sein, und es würde mich nicht wundern, wenn mein Amerikaner zuhause erzählt, am besten in Europa hätte ihm Rom gefallen, der Eiffelturm dort sei einfach "crazy", da sei das Kolosseum in Berlin nichts dagegen.
Vielleicht folgt der Slow-Food-Bewegung eine Slow-Trip-Bewegung - Entschleunigung, Reisen als Genuss. Sich Zeit nehmen für das Land, für die Menschen, für ihre Kultur und selbstverständlich für ein gutes Essen. Und das Faulenzen muss wieder zu seinem Recht kommen in unserer aufgescheuchten Zeit! "Chi va piano va sano e va lontano" (Wer langsam geht, bleibt gesund und kommt weit), sagt ein etwas altbackenes italienisches Sprichwort. Dass Langsamkeit den Horizont erweitert, habe ich bei Spaziergängen am Lago Trasimeno und anderswo in Umbrien entdeckt. Auch das Faulenzen habe ich ausprobiert - auf einer wunderschönen Wiese über dem Örtchen Cesi: einfach traumhaft!