Schon lange gehört die Haute-Provence zu meinen persönlichen Sehnsuchtslandschaften. Begonnen hat diese „Liebesaffäre“ vor rund drei Jahrzehnten. Zusammen mit Freunden war ich nach dem Abitur aufgebrochen, um Südfrankreich zu erkunden – übrigens mit einem Reisehandbuch meines heutigen Verlegers im Gepäck. Stilecht fuhren wir mit einer Ente und einem R 4 durch den Midi, durchstreiften alte Dörfer und Burgen, tranken im Platanenschatten Café au lait, um schließlich nach einer Fahrt durch Lavendelfelder an einem heute noch existierenden Campingplatz am Lac d’Esparron de Verdon zu landen.
Wir badeten, faulenzten in der Sonne, tranken Rotwein und rauchten Gauloises. Mit anderen Worten: Wir erfreuten uns an all den Dingen, die wir für die Quintessenz des französischen Savoir vivre hielten. Nun, ein Restaurant habe ich in diesen Wochen bis auf die Pizzeria am Campingplatz nicht gesehen, und es sollte noch einige Zeit und einige Frankreichreisen vergehen, bevor ich dem Midi auch kulinarisch verfallen war. Das Rauchen habe ich längst aufgegeben, meine Liebe zu Südfrankreich ist geblieben und hat sich in zahlreichen Reiseführern und vier Provence-Krimis niedergeschlagen.
Bon voyage!