„Wart Ihr schon mal am Brocken?“ – ein Freund führte uns 2008 erstmals auf die berühmte norddeutsche Bergkuppe und machte uns so mit dem Harz bekannt. Es folgten Ausflüge zum Hexentanzplatz, zum Wintersport nach Braunlage, wir kosteten Windbeutel und Blaubeerschmandschnitzel. Aber ehrlich gesagt waren wir von allem wenig begeistert: viel Verkehr und überfüllte Großparkplätze, Forststraßenwandern ohne Ausblicke, Gaststätten aus den 1970er-Jahren, Betonhochhäuser.
Dann beschlossen wir, uns abseits dieser Hotspots zu bewegen, und lernten diesen abwechslungsreichen Landstrich in der Mitte Deutschlands zu schätzen: Wir wanderten entlang der Teufelsmauer, erklommen den Scharfenstein und radelten durch das Selketal. Wir trafen auf romanische Schätze, wie wir sie sonst nur aus Spanien und dem Burgund kennen, und sind stets aufs Neue fasziniert von den Fachwerkstädten. Und es wird immer besser, weil sich der Harz immer mehr herausputzt. Vieles wurde saniert, zeitgemäße Unterkünfte kamen hinzu, das Gratis-Busfahren für Urlauber und der sogenannte Waldumbau. Auch den mögen wir, denn der schafft ungeahnte Weitblicke und lässt den einst eintönig dunkelgrünen Harz so wunderschön bunt werden.