Als Reisejournalist kommt man wahrlich viel in der Welt herum: Zur Apfelblüte geht es auf Wandertouren durch die Normandie, im Juni fasziniert die Farbenvielfalt in den südenglischen Gärten, bevor man sich im Herbst endlich am Hafen von Saint-Tropez von den Strapazen der letzten Monate erholen kann … Aber wenn ich ganz ehrlich bin, dann ist es doch nirgendwo so schön wie in Franken. Als waschechter Nürnberger habe ich es trotz verlockender Angebote noch nicht über das Herz gebracht, meiner fränkischen Heimat dauerhaft den Rücken zuzukehren. Selbst zum Studium bin ich gerade einmal bis nach Erlangen gekommen. Fast möchte ich behaupten, dass jeder Tag, an dem ich nicht an meiner geliebten Nürnberger Burg vorbeiradle, ein verlorener Tag ist.
Ich liebe den weichen fränkischen Zungenschlag, der so viel Bodenständigkeit ausstrahlt und sich wohltuend von der Münchner Überheblichkeit unterscheidet. Und was schert einen echten Franken eine Weißwurst mit süßem Senf oder eine Gänsestopfleberpastete, wenn er die Vorzüge eines ofenfrischen Schäufeles oder von „Sechs auf Kraut“ zu schätzen weiß?
Viel Spaß in Franken!