Inzwischen sind es 14 Reiseführer, die Ralf Nestmeyer für uns geschrieben hat. Darunter ein Band, der uns – wir gestehen es – besonders am (Heimat-)Herzen liegt: das Buch zu Franken. Im Herbst ist ein Ausflug oder eine mehrtägige Reise in diese gar nicht so bekannte Region besonders reizvoll. Im 5-Fragen-Interview verrät Nestmeyer, was er an jenem Landstrich besonders schätzt, welche Radtouren am schönsten sind und wo man ziemlich ungewöhnlich (und gemütlich) nächtigt – darunter ein Baumhaushotel und eines, das eine Zeitreise in die 50er- und 60er-Jahre möglich macht …
Franken ist ein besonders abwechslungsreicher Landstrich. Es gibt die karge Einsamkeit der Rhön und des Fichtelgebirges oder das liebliche Maintal mit seinen Weinbergen. Es gibt wunderschöne Kleinstädte wie Sommerhausen und Ochsenfurt, die zerklüftete Fränkische Schweiz oder das herrliche Fränkische Seenland.
Auch in historischer Hinsicht hat Franken viel zu bieten: römische Thermen, mittelalterliche Städte und barocke Residenzen. Als waschechter Nürnberger habe ich es daher trotz verlockender Angebote nicht übers Herz gebracht, meiner Heimat dauerhaft den Rücken zu kehren …
Lohnend ist ein Besuch des Fränkischen Freilandmuseums in Bad Windsheim mit seinen alten Bauernhöfen. Im Steigerwald verspricht die Erkundung des Baumwipfelpfads Spannung, gleiches gilt für den Skywalk in Pottenstein, der schwindelerregend über dem Tal schwebt.
In Pottenstein locken mit der Teufelshöhle und der Sommerrodelbahn weitere Attraktionen für Kinder und Jugendliche. Der Playmobil-Funpark ist auch eine schöne Möglichkeit, einen entspannten Tag zu verbringen. Und ein Klassiker ist der weitläufige Nürnberger Tiergarten mit seinen Eisbären- und Gorillafreigehegen.
Ich liebe den Blick von der Freiung hinunter auf die Altstadt. Ein ganz klassisches touristisches Szenario, aber die Aussicht von der Burg ist phänomenal. Zudem schätze ich die großartige Nürnberger Museumslandschaft, die auch immer wieder hervorragende Sonderausstellungen bietet.
Für einen Aperitif gehe ich ins Café Wanderer am Tiergärtnertorplatz oder ins Katz am Hans-Sachs-Platz. Sehr gut essen und schön sitzen kann man im Globo in der Altstadt oder im Wonka im Stadtteil Sankt Johannis.
Aufgrund von Corona hatte ich in den letzten zwei Jahren viel Zeit, um Franken mit dem Fahrrad zu erkunden. Es gibt viele hervorragend ausgeschilderte Rundwanderwege. Am einfachsten sind die Touren entlang der Flüsse, an der Pegnitz oder am Main.
Für mich neu entdeckt habe ich den Biberttalradweg und die Tour durch das Aischtal. Zwei beschauliche Regionen, die nicht zu den touristischen Hotspots gehören.
Anstrengender sind Touren durch die Fränkische Schweiz oder den Steigerwald, aber seit dem letzten Sommer bin ich Besitzer eines E-Bikes, was meinen Radius für Erkundungstouren noch einmal deutlich erweitert hat …
1) Tiny House Village: In Mehlmeisel im Fichtelgebirge werden mehrere kleine Minihäuser mit wenigen Quadratmetern als Ferienhäuser vermietet.
2) Wipfelglück: Wie wäre es zur Abwechslung mit einem Baumhaus? In Mönchberg in Unterfranken kann man in einem absolut komfortablen Holzhaus unter Baumwipfeln übernachten.
3) Schlosshotel Betzenstein: Die wohl schönste Unterkunft in der Fränkischen Schweiz! Das ehemalige Pflegamtsschloss mit seiner karminroten Fassade wurde in ein herrliches Hotel verwandelt.
4) Hotel Vosteen: Das Designhotel am nördlichen Rand der Nürnberger Altstadt ermöglicht eine kleine Zeitreise in die 1950er- und 60er-Jahre.
5) Eco Lodges: Auf einem Hausboot mit Heckterrasse am Brombachsee übernachten! Wer will, kann noch vor dem Frühstück eine Runde schwimmen gehen.