Ein besonderes Erlebnis hatten wir im Su Cumbidu in Cagliari. Wir lasen auf großen Tafeln am Eingang "Sardische Menus" und befürchteten zunächst, in eine Touristenabzocke zu geraten. Aber der Appetit auf Fleisch ließ uns eintreten. Zunächst warteten wir darauf, dass man uns Speisekarten bringt. Stattdessen erschien der Kellner, stellte unaufgefordert einen Krug Rotwein, eine Flasche Wasser und den obligatorischen Brotkorb auf den Tisch und verschwand wieder. Kurz darauf erschien er mit einem Holzbrett voll eingelegtem Gemüse und mehreren kleinen Schalen (eingelegter Speck, Oliven). Wir staunten noch, als er ein Holzbrett mit Antipasto Misto di Terra (Schinken, Speck, Wurst, Käste, Oliven) brachte. Wir hatten zwar nichts bestellt, ließen es uns aber schmecken. Alles war phantastisch und liebevoll hergerichtet. Als der Kellner die leeren Platten und Bretter abräumte, fragte er, welche Pasta wir möchten. Wir entschieden uns für Ravioli und Curlugiones, beides wurde mit einer leckeren Tomatensoße und Parmesan serviert. Zwischendurch bestellten wir Wein und Wasser nach. Der Kellner fragte dann, welches Fleisch wir möchten, und ich bat ihn, etwas Gemischtes zusammen zu stellen. Wir bekamen Arrosto vom Wildschwein, vom Kalb und vom Spanferkel, dazu eine Schüssel mit rohem Fenchel, Radieschen und kleinen Tomaten, die ideale leichte Beilage zum Fleisch. Zum Abschluss brachte er ein Holzbrett mit verschiedenen Süßigkeiten und zwei kleinen Gläsern Moscato und den üblichen Espresso, der perfekte Ausklang. Dann bestellten wir die Rechnung und erlebten die Überraschung des Abends: Alles zusammen für zwei Personen inklusive Getränke nur 50 Euro und einen Mirto gab's noch obendrein. Zwei Tage später besuchten wir das Partnerlokal "Su Procciu" und erlebten ein ähnliches Vergnügen mit Fisch. Acht kalte und eine warme Vorspeise und als Hauptgericht Nudeln mit Krebsfleisch, wieder inklusive Wein, Wasser und Kaffee für 50 Euro.
Adressen:
Su Cumbidu, Via Napoli 13, Cagliari
Su Procciu, Via Manno, Portico S. Antonio, Cagliari
A. Breitbeck (September 2008)